Sonntag, 13. Oktober 2013

Runaway - 2 - Bridgeport

Viel Zeit blieb Little nicht, um in Selbstmitleid zu verfallen, denn zu ihrer Überraschung lieferte ein junges Mädchen ihr eine Zeitung. Schnell sprach Little sie darauf an, dass sie nicht das Geld für ein Zeitungsabonnement hatte, doch Seraphine, wie sie sich vorstellte, klärte sie auf:
"Das ist ein kostenloses Blatt, ist auch nicht so toll. Wir haben so viele Promies in der Stadt, manchmal reicht es ja schon, sich mit jemandem anzufreunden, und zig Paparrazis, die sie Ausforschen, doch davon liest man hier nichts."
Little fand Serphine ziemlich nett und freute sich schon darauf, dass sie wohl täglich einmal vorbei schauen würde, aber was sie über Paparazzis und Promies erzählte, zauberte eher Sorgenfalten auf ihr Gesicht. Offensichtlich musste sie nicht nur aufpassen, generell keine Erwachsenen auf sich aufmerksam zu machen, sondern auch noch, dass niemand, mit dem sie sich vielleicht anfreunden könnte, ein Star war, um nicht aufzufallen.


Seraphine liebt Glanz, Glamour und Party - Ein echtes Kind von Bridgeport.

Nachdem Seraphine weiter gezogen war, warf sie einen Blick in die Zeitung. Es war tatsächlich nicht viel interessantes darin zu finden, aber die Anzeige für einen Nachtclub zeigte eine grobe Karte von Bridgeport mit den wichtigsten Landmarken, damit die Leute ihn auch finden konnten. Doch zuallererst musste sie sich um etwas zu Essen kümmern. Nicht dass sie schon Hunger gehabt hätte, doch ohne die Möglichkeit, etwas zu kaufen oder einfach an einen Kühlschrank gehen zu können, wäre es zu spät, wenn sich ihr Magen erst einmal meldete. Da das kleine Fleckchen direkt an einem See lag, und die Aussicht auf einen über dem offenen Feuer gerösteten Fischs sehr verführerisch war, improvisierte sich sich eine Angel und wagte einen Versuch. Doch nach zwei Stunden erfolglosen Angelns sah sie ein, dass einfach zu wenig über das Angeln wusste, um Erfolg zu haben. Hatte die Anzeige nicht auch die Bibliothek als Orientierungspunkt angegeben? Sicher könnte sie dort etwas darüber lernen, und sie sollte die Stadt eh Erkunden, schliesslich konnte sie auf dem Fleckchen hier erst einmal so gut wie gar nichts machen.

Als sie Richtung Stadt lief, entdeckte sie auf halbem Weg den Friedhof und erkundete ihn ein wenig, aber es gab nichts wirklich interessantes hier, und sie zog weiter. Die Bibliothek war schon recht weit in der Innenstadt. Die Wolkenkratzer von Bridgeport konnten zwar nicht ganz mit denen von Sim City konkurrieren, aber die Stadt wirkte schon beeindruckend. Sie fand auch schnell heraus, dass es einfach war, kostenlos mit der U Bahn zu fahren, was ihr doch einiges an Zeit ersparte. In der Bibliothek angekommen musste sie lange suchen, bis sie ein passendes Buch fand, doch dann war es schön, in einem der gemütlichen Sessel zu sitzen und darin zu schmökern. Bald schon fühlte sie sich sicher genug, eine verbesserte Angel zu basteln und es wieder zu versuchen. Vielleicht fand sie ja noch etwas Zeit, an einem der Bibliotheks-Computer etwas Spass zu haben? Gesagt, getan und schon bald fand sie eine Comminity für Leute aus Bridgeport, und sie lernte noch mehr über die Stadt und es tat gut, sich im Schutz der Anonymität ein paar Dinge von der Seele zu chatten. Nur eines hatte sie nun immer noch nicht - etwas zu Essen.

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